Juni 13, 2023

Diabetes mellitus und Blasenschwäche (Inkontinenz)

Diabetes mellitus kann eine Reihe von Komplikationen verursachen, darunter auch Harninkontinenz. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die Mechanismen, die zur Inkontinenz führen, und zeigen auf, wie durch Diabetes verursachte Inkontinenz bewältigt werden kann.


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Was ist Diabetes mellitus? #

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der das körpereigene Hormon Insulin nicht mehr gebildet werden kann oder seine Wirkung zunehmend verliert. Bei Diabetes mell. Typ 1 werden durch eine Autoimmunerkrankung im Kindesalter die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört und es kommt zu einem absoluten Insulinmangel. Der Diabetes mell. Typ 2 entwickelt sich schleichend im höheren Lebensalter. Durch die jahrelange übermäßige Insulinausschüttung entwickeln die Körperzellen eine so genannte Insulinresistenz. Das heißt, es ist zwar genügend Insulin vorhanden, aber die Rezeptoren an den Zellwänden sind unempfindlich geworden. Dadurch kann das Insulin seine Aufgabe, Glukose in die Zellen zu schleusen, nicht mehr erfüllen und der Blutzuckerspiegel steigt an.

Wie äußert sich Diabetes mellitus? #

Leitsymptom ist der erhöhte Blutzuckerspiegel. Dieser führt mit der Zeit zu Störungen in allen Organsystemen. Durch Schädigung der großen und kleinen Gefäße sowie der Nerven und des Immunsystems kann es zu Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen, Sehstörungen, Durchblutungsstörungen bis hin zu schweren Wunden an den Beinen, Polyneuropathie und auch zu Störungen des Harntraktes und Inkontinenz kommen.

Welche Folgen kann Diabetes mellitus für den Harntrakt haben? #

Da Diabetes zu einer Schädigung der Nerven führt, können auch die Nerven, die zwischen Blase und Gehirn verlaufen, betroffen sein und damit sowohl die Entleerungs- als auch die Speicherfunktion der Blase beeinträchtigen. Bei einer diabetischen Neuropathie spricht man dann von einer neurogenen Blasenentleerungsstörung.

Das kann bedeuten, dass die Betroffenen nicht mehr spüren, wenn die Blase voll ist, oder dass die Entleerung der Blase erschwert und unvollständig ist. Wenn dies der Fall ist und so genannter Restharn in der Blase verbleibt, ist dies ein idealer Nährboden für Keime. Diese können eine Harnwegsinfektion auslösen und bei Chronifizierung und fehlender Behandlung zu Nierenversagen führen.
Diabetes kann also sowohl zu Drang- als auch zu Belastungsinkontinenz führen.

Was tun bei Inkontinenz und Diabetes? #

Die wichtigste Maßnahme ist eine gute Einstellung des Blutzuckers. Dazu sollte ein Diabetologe hinzugezogen werden. Ernährung und Bewegung spielen eine wichtige Rolle. Harnwegsinfektionen sollten vorgebeugt und bei Auftreten frühzeitig behandelt werden. Bei Drang- und Belastungsinkontinenz gelten die gleichen Empfehlungen wie bei anderen Erkrankungen. Bei Blasenentleerungsstörungen und Restharn sollte unbedingt ein Urologe aufgesucht und mit ihm das weitere Vorgehen abgeklärt werden.

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